Ikonen: Ursprung, Bedeutung und Verbreitung in ihrer Anfangszeit

Das Wort Ikone ist aus dem mittelgriechischen eikóna, zu griechisch eikṓn abgeleitet, welches Bild bedeutet. Es handelt sich um Kult- und Heiligenbilder der Ostkirchen, besonders der orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus.

Zur Klärung ihrer Bedeutung und des kulturellen Hintergrundes wird zunächst die Stellung des Bildes in den einzelnen Religionen sowie die Anfänge des Christentums mit seinem Bilderverständnis im Alten und Neuen Testament betrachtet. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie sich in diesem Umfeld die anfänglich christliche Kunst entwickelt hat und in welchem Kontext hier das Christus- und Marienbild stehen.

Mit der Zunahme der Bilderverehrung entwickelte sich das christliche Bild zum heiligen Bild. Es entstand ein neuer Bildertyp, die „Ikone“.

Es soll betrachtet werden wie die theologische Debatte in der orthodox-katholischen Kirche und dem byzantinischen Kaiserhaus während des 8./9. Jahr-hunderts, um den Gebrauch und die Verehrung von Ikonen geführt wurde und welchen Einfluss der Bilderstreit zwischen Bilderverehrern und Bilderzerstörer auf die Ikone nahm.

Darüber hinaus wird die Ikone in ihrer Bedeutung für den orthodoxen Christen im liturgischen Geschehen sowie im Alltag erläutert. Abschließend soll die geografische Verbreitung der Ikone aufgezeigt werden.

Das Bild in den Religionen

Betrachtet man die Religionen, kann festgestellt werden, dass sie aufgrund ihres Hintergrundes unterschiedliche Stellungen zum Bild haben. Die Religionen des alten Ägyptens und der Griechen waren ausgesprochen bilderfreundlich. Die Römer übernahmen die Bilder von den Griechen. Auch hatten Slawen, Kelten und Germanen ihre Götterbilder. Im Hinduismus und Buddhismus spielten Bilder sogar eine besonders wichtige Rolle. Die prophetischen Religionen1 tendieren dagegen zur Bilderlosigkeit. Der Islam ist dem Bild gänzlich abgeneigt. Für die Juden ist das Bilderverbot obligatorisch.

Bild und Bilderverbot im Alten und Neuen Testament

Es muss jedoch konstatiert werden, dass die heiligen Schriften der Juden gleich-zeitig das Alte Testament der Christen ist. Der alttestamentarische Jahweglaube nimmt im Umfeld der altorientalischen Religionen eine besondere Stellung ein. Die altorientalischen Religionen hatten eine Fülle von Göttern. Es gab Götter der Naturgewalten in personifizierter Form. Göttersymbole aus der Natur und damit eine Fülle an Gottheiten und ihren Bildern.

Der Jahweglaube der Juden hingegen kennt nur den einen Gott: Jahwe.
Im zweiten Gebot heißt es: „Du sollst dir kein Gottesbild machen, in keinerlei Gestalt, weder dessen, was oben im Himmel, noch dessen was unten auf Erden, noch dessen, was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten und ihnen nicht dienen.“ Mit diesem Gebot grenzt sich der Jahweglaube von den anderen Religionen deutlich ab. Nur einen Gott zu haben und sich von diesem… hier können Sie den ganzen Bericht lesen (PDF)