Bei dem zu restaurierenden Objekt handelt es sich um eine russische Ikone der „Mutter Gottes der Fürbitte“.
Das Ikonen-Brett zeigte einen durchgehenden Bruch entlang einer vertikal verlaufenden Leimfuge. Analog hierzu war die Fassung der Ikone gebrochen und wies an verschiedenen Stellen Fehlstücke auf.
Durchgeführte Arbeiten (Restaurierung/Konservierung) an der Ikone
Zunächst wurde der alte Glutinleim an den Bruchstellen des Ikonenbrettes
mit warmem destillierten Wasser eingeweicht und vorsichtig mit einem Skalpell entfernt. Um Schäden am Kreidegrund zu vermeiden, musste hierbei besonders darauf geachtet werden, dass kein Wasser in die Grundierung eindrang.
Um eine optimale geschlossene und ebene Verleimung des Ikonenbrettes zu gewährleisten, wurden Zulagen verwendet (Japan-Seidenpapier, Pappe, flexible MDF-Platte), welche auf der Vorder- und Rückseite dafür sorgten, dass die beiden Hälften absolut Plan zu liegen kamen.
Die Verleimung der beiden Hälften wurde mit Hautleim und Leichtzwingen, welche für den seitlichen Pressdruck sorgten, ausgeführt.
Nach der Festigung noch gelöster Gips- und Farbpartien entlang des Bruches, konnte nun mit dem Aufkreiden der fehlenden Fassungssegmente begonnen werden. Hierzu wurde eine Mischung aus Kreiden, in Hautleim gelöst, verwendet. Der eigentliche Vorgang des Aufkreidens wurde mit einem feinen Pinsel, das abschließende Egalisieren mit dem Wattestäbchen ausgeführt.
Die Retusche der aufgekreideten Stellen entlang des Bruches wurde mit Aquarellfarben in der Art ausgeführt, dass sie aus der Normaldistanz nicht mehr wahrnehmbar ist.
Um die Abriebfestigkeit der retuschierten Bereiche zu erhöhen, wurde abschließend ein Schutzfirnis aufgetragen.
© Mike Beer Restaurator, Restaurierung Ikone „Mutter Gottes der Fürbitte“